Saturnalien
Die „feuchten Tage“ im alten Rom
Bei den Römern in Italien
gab es tolle Saturnalien.
Wenn sich der Dezember neigte
und das Jahresende zeigte,
schwang man seine Hammelbeine,
holte aus dem Keller Weine
und dann wurde regelrecht
gut gespeist und stark gezecht.
Jeder soff soviel er mochte,
bis die Stimmung überkochte.
Sklaven, die sonst arg geschunden,
wurden freundlich losgebunden.
Die Moral war aufgehoben,
Wahnsinn durfte sorglos toben.
Die Tabus der strengen Sitten
wurden locker überschritten.
Gläser hat man wild geschwenkt,
alle Freunde reich beschenkt.
Kuchen backten die Matronen
voller Mandeln und Makronen.
Kerzen gab es zum Beleuchten,
Wein, um Kehlen zu befeuchten.
Alle schunkelten und sangen,
Flöten, Leiern, Zimbeln klangen.
Und dann gab es das Signal
für die nächste Königswahl.
Wer am allermeisten trank
und nicht gleich zu Boden sank,
wurd als „Rex bibendi“ jetzt
von der Menge eingesetzt,
denn er hatte zweifelsohne
tüchtig einen in der Krone.